Samstag, 17. September 2016
Mein letztes Jahr
Bis heute, in diesem einen Jahr ist viel passiert.
Ich habe das Gefühl, dass der Unfall mir mein Leben wegnimmt.
Ich möchte diesen Abschnitt für mich schreiben um in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren, wenn dieses Schlamassel hoffentlich zu Ende ist, zu lesen was mich so bedrückt hat und dann möchte ich darüber lachen und denken, Mensch, wenn du damals gewusst hättest, dass alles gut ausgeht, dann hättest du dich nicht so gestresst.

Nachdem ich dieses Krankenhaus verlassen habe, wurde ich für eine Woche krank geschrieben. Ich hatte nach 2 Tagen aber keine Lust mehr zu Hause zu sitzen und habe mir einen Arzt gesucht. Es musste ein D-Arzt sein, denn mein Unfall ist über die Berufsgenossenschaft abgesichert (Das war er- aber dazu gleich) Dieser Arzt bei dem ich war, ich wünsche mir heute so sehr, ich wäre zu einem anderen gegangen. Er sagte, es wäre nur der Schock und das mit der Hand wird sich legen. Dieses ungläubige Gesicht werde ich nie vergessen. Er hat mich weitere 2 Wochen krank geschrieben.
Am Anfang war ich genervt, 2 Wochen zu Hause sitzen stellt mich nicht zufrieden aber ich höre artig.
Nachdem sich in den 2 Wochen nichts getan hatte, bin ich wieder zu diesem Arzt gegangen. Er sagte mir, dass es nicht sein kann, dass ich meine Hand noch immer nicht öffnen könnte und er wollte einen Test machen, einen Psychologischen Test, weil er mittlerweile glaubte, ich würde spinnen.
Nach diesem Test sagte er mir, dass es ein psychologisches Problem sein muss und ich zum Psychologen muss. Ich war so sauer, denn ich hatte Schmerzen im Arm. Weitere Wochen krank geschrieben. Meine Chefin war mittlerweile so sauer, dass ich nicht bei der Arbeit war aber gut, was sollte ich machen? Ich habe Angeboten den Telefondienst zu machen und zu putzen aber das erlaubte mir die BG nicht. Ich habe im Internet recherchiert und kam auf die Idee zur Physiotherapie zu gehen. Nach meinen weiteren Wochen zu Hause und keiner Besserung wieder zum Arzt. Dieser sagte mir sehr sauer, dass es Spinnerei ist, ich das schauspielere und keine Physiotherapie benötige, auf meinen Wunsch hin bekam ich aber ein Rezept. Ich habe noch nie bei einem Arzt geweint aber er machte mich so wütend und traurig, dass ich es bei fast jedem Termin tat. Ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich, warum ich nicht einfach den Arzt gewechselt habe. Das durfte ich nicht. Vorschriften der BG.
Ich machte direkt für den nächsten Tag einen Termin bei der Physiotherapeutin, zum Glück, denn diese sagt mir, dass meine Sehen verkürzt sind, dadurch dass ich die Finger nicht öffne und deswegen habe ich solche Schmerzen. (So viel dazu, dass ich schauspielern sollte)
Mein nächster Termin beim Arzt war der schlimmste. Er las den Bericht der Physiotherapeutin und sagte, das könne nicht sein, denn zu Hause würde ich meine Hand bestimmt frei bewegen können. Er hat meine Finger unsanft geöffnet und mir einen Gips angelegt. Mit Edding hat er mir noch drauf gekritzelt, damit ich zu Hause auch ja nicht auf die Idee komme ihn heimlich abzulegen. Dieser sollte 1 Woche dran bleiben. Ich hatte nach 2 Tagen solche Schmerzen, dass ich zum Arzt ging damit er mir den Gips abmacht. Und dann.. alles dick geschwollen und verfärbt (Aber laut dem Arzt sei das ja normal) Nach wochenlangem krankschreiben und nichts tun kam der gute Mann dann endlich auf die Idee mich zum Neurologen zu schicken. Und dann der Bericht: Nervenleitgeschwindigkeit verlangsamt, Nervus Ulnaris geschädigt. Ich dachte okay, das ist nicht das tollste Ergebnis aber ich habe den Beweis, dass ich nicht spinne, nicht schauspielere und das ich wirklich etwas habe. Aber mein Arzt sah das anders. Dieser Bericht kann nicht stimmen und ich solle auch nicht mehr zu diesem Arzt zur Nachuntersuchung.
Lieber wollte er mich in die BG Reha schicken, 6 Wochen lang stationär für nichts und wieder nichts.
Mein Reha Besuch über Weihnachten war schlimm. Ich wurde mit Medikamenten zugestopft damit ich meine Ergo und Physiotherapie ohne Schmerzen überstehe, bis zu dem Tag an dem ich völlig verschwitzt und ohne Orientierung vor den Ärzten stand und sie eingesehen haben, dass es zu viele waren. Der BG Neurologe sagt, dass meine Nerven in Ordnung sind, keine Schädigung, nichts. Der andere Neurologe hat wohl schlechte Arbeit gemacht, angeblich.
Ich war bei Psychologen, die mir sagten, dass ich gesund bin und keine psychologische Schädigung vorliegt, was die Ärzte anders sehen also schicken sie mich zum BG Psychiater, der mir sagt, dass ich eingewiesen werden muss. (Das war der schlimmste Tag dort). Ich bin aufgestanden und sofort zurück in die Reha Einrichtung gefahren und habe dem Arzt gesagt, dass ich alle verklage wenn sie mich einweisen lassen. Das hat gewirkt. Keine Einweisung, der Psychiater habe überreagiert sagten die Ärzte. Nach 6 Wochen Reha und keiner Verbesserung bekam ich meinen Entlassungsbericht.
-Der Unfall wird als Arbeitsunfall anerkannt aber die Patientin ist ausgeheilt.-
Ich war so wütend und enttäuscht, dass ich dem Arzt gesagt habe, dass ich mir wünsche, dass es seinen Kindern passiert und dann möchte ich sehen, was er alles in die Wege leitet um sie gesund zu bekommen. Das hat gesessen.
Der Arzt hat mich auf meinem Handy angerufen und gesagt, dass er nichts ändern kann, er müsse so handeln und es täte ihm leid. Ich solle mich an die VdK wenden, Einspruch einlegen und alles dafür tun um wieder gesund zu werden. WTF Ich konnte nicht glauben was er da sagte. Dieser Arzt ist so ein herzensschlechter Mensch.
Dies ist jetzt 9 Monate her. Nachdem die BG nicht mehr zahlen wollte, stieg die Krankenkasse sein. Mittlerweile zahlt diese auch nicht mehr, weil ich angeblich wieder arbeiten gehen könne. Ich hatte so viele, zu viele Gutachten. Mal positiv, mal negativ. Die BG Gutachten natürlich alle negativ, andere Gutachter sagen es ist eine Sauerei und sie kriegen das so oft von der BG mit. Was soll ich nur tun?
Ich bekomme kein Geld mehr, keinen Cent und bin am Klagen. Ich habe Klagen gegen die BG am laufen und gegen die Krankenkasse aber das wird sich wohl noch Monate, wenn nicht noch Jahre hinziehen. Das alles ist so unfair. Ich möchte einfach nur mein Leben zurück.
Ich habe Beweise, Gutachten und Berichte in denen steht, dass ich eine Verletzung habe aber niemand hilft mir. Sie sehen es nicht ein. Meine Anwältin sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Vor Gericht hätten sie keine Chance gegen mich und ich würde in jedem Falle gewinnen aber wann passiert das? Und was, wenn ich verliere?
Die Stelle als Spa Managerin hat natürlich mittlerweile jemand anders bekommen.